Was macht Yoga mit dem Körper?

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Yoga tut auf so vielen Ebenen gut – von den Muskeln über das Bindegewebe bis zum Nervensystem. Vielleicht hast du schon von den mentalen Vorteilen gehört, aber was passiert eigentlich körperlich, wenn du Yoga machst? In diesem persönlichen Beitrag möchte ich dir motivierend und verständlich erklären, wie Yoga auf deinen Körper wirkt. Du erfährst, was in Muskeln und Faszien passiert, wie Yoga deine Haltung, Atmung, dein Gleichgewicht, dein Nervensystem und sogar den Stoffwechsel beeinflusst. Keine Sorge, auch als Neuling kannst du all das erleben – bei Yoga für Anfänger in Hamburg unterstütze ich dich Schritt für Schritt dabei.

Yoga stärkt Muskeln – Kraft und Flexibilität zugleich

Überrascht? Tatsächlich ist Yoga auch Krafttraining. In vielen Asanas (Körperhaltungen) trägst du dein eigenes Körpergewicht. Das kräftigt Arme, Beine, Rumpf und mehr. Statische Haltungen wie der Brett/Plank oder Krieger (Virabhadrasana) bringen selbst geübte Sportler ins Schwitzen. In meinen 1:1 Yoga in Hamburg und online Stunden erlebe ich oft, dass Anfänger völlig baff sind, wie sehr die Muskeln zittern können – ähnlich wie nach einer Session im Fitnessstudio! Gleichzeitig dehnst du beim Yoga die Muskeln und machst sie geschmeidiger. Diese Kombination aus Kräftigung und Dehnung verbessert die Flexibilität deines Körpers. Du wirst merken, wie du nach einigen Wochen regelmäßiger Praxis zum Beispiel leichter an deine Zehen fassen oder dich tiefer in eine Dehnung fallen lassen kannst. Stärkere, flexiblere Muskeln bedeuten auch weniger Verspannungen im Alltag – der Nacken und untere Rücken danken es dir.

Faszien werden geschmeidig und gesund gehalten

Vielleicht hast du schon von Faszien gehört – dem feinen Netz aus Bindegewebe, das alles in deinem Körper miteinander verbindet: Muskeln, Organe, Sehnen und Knochen. Bei Bewegungsmangel oder einseitiger Belastung können Faszien verkleben oder verhärten. Die Folge: Du fühlst dich steif, ungelenk und bekommst eventuell Schmerzen, zum Beispiel im Rücken. Yoga wirkt dem entgegen, denn die abwechslungsreichen Bewegungen und Dehnungen im Yoga halten die Faszien elastisch. Stell dir deine Faszien wie einen Schwamm oder ein Gel-Netz vor, das durch Bewegung „ausgewrungen“ und wieder mit frischem Flüssigkeit versorgt wird – so hydratisierst du dein Bindegewebe. Durch sanftes Dehnen in alle möglichen Richtungen lösen sich fasziale Verklebungen, und die Gewebeschichten können wieder besser aneinander gleiten. Das Ergebnis: mehr Beweglichkeit und weniger Schmerzen. Viele Yogis berichten, dass sie sich nach einer Stunde auf der Matte irgendwie „leichter“ und beweglicher fühlen. Das liegt daran, dass Yoga-Übungen wie geschmeidiges Öl für deine Faszien sind. Langfristig beugst du mit Yoga auch Verletzungen vor, da flexible Faszien und Muskeln plötzliche Belastungen besser abfangen können.

Verbesserte Körperhaltung durch Yoga

„Schultern zurück, Brust raus“ – eine gute Haltung hört man oft, aber im Alltag fallen wir doch gerne in uns zusammen, besonders bei Schreibtischarbeit. Yoga kann deine Körperhaltung enorm verbessern. Wie? Zum einen kräftigt Yoga die Rumpfmuskulatur – also Bauch, Rücken und tief liegende Stützmuskeln rund um die Wirbelsäule. Ein starker Core ist die Basis für eine aufrechte Haltung. Zum anderen dehnt Yoga typische verkürzte Muskeln, zum Beispiel in Brust, Schultern und Hüfte, die uns oft in eine gebeugte Haltung ziehen. Durch regelmäßiges Üben wirst du feststellen, dass du gerader sitzt und stehst, fast ohne Anstrengung. Viele Übungen im Yoga fördern ein Gefühl für die richtige Ausrichtung: Du lernst, deine Wirbelsäule lang zu machen, den Nacken zu entspannen und das Becken in einer neutralen Position zu halten. Auch die Körperwahrnehmung verbessert sich – du merkst schneller, wenn du wieder zusammensackst, und kannst dich bewusst aufrichten. Eine aufrechte Haltung sieht nicht nur selbstbewusst aus, sie entlastet auch deine Gelenke und Muskeln. Rückenschmerzen durch Fehlhaltungen können so gelindert oder verhindert werden. Bonus: Mit besserer Haltung bekommst du buchstäblich mehr Luft – was uns zum nächsten Punkt bringt.

Beruhigung des Nervensystems und Stressabbau

Yoga ist Balsam für ein überreiztes Nervensystem. In unserer hektischen Welt schaltet der Körper oft in den Stressmodus (Sympathikus-Aktivierung: Herzschlag und Blutdruck steigen, Muskeln spannen an, Stresshormone wie Cortisol werden ausgeschüttet). Yoga hilft dir dabei, den “Entspannungsnerv” (Parasympathikus) zu aktivieren und das Gleichgewicht im Nervensystem wiederherzustellen. Durch die ruhigen, fließenden Bewegungen und die bewusste Atmung während der Übungen signalisiert du deinem Körper: Alles ist gut, du darfst entspannen. Vielleicht kennst du dieses wohlig-warme Gefühl am Ende einer Yogastunde in Shavasana (der Endentspannung), wenn der ganze Körper runterfährt – herrlich, oder? Yoga kann nachweislich den Puls verlangsamen und den Blutdruck senken, was deinem Herz-Kreislauf-System Erholung verschafft. Viele Menschen berichten auch von besserem Schlaf, seit sie Yoga üben, weil ihr Nervensystem weniger auf Hab-Acht-Stellung ist. Interessant ist, dass auch die Hormone positiv beeinflusst werden: Das Stresshormon Cortisol sinkt tendenziell bei regelmäßiger Yogapraxis, dafür schüttet der Körper vermehrt Glückshormone aus. Insgesamt fühlst du dich ausgeglichener und gelassener, sowohl während der Stunde als auch im Alltag. Du trainierst sozusagen nicht nur deinen Körper, sondern auch, wie dein Körper auf Stress reagiert – nämlich entspannter.

Katja Diener
Katja Diener
Yogalehrerin
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Tief durchatmen – Yoga und die Atmung

Ohne bewusste Atmung ist Yoga nur Gymnastik. Pranayama, die Atemschule des Yoga, ist ein zentrales Element in der Praxis und hat handfeste körperliche Effekte. In Yogastunden lernst du, tief und langsam zu atmen – meist durch die Nase, mit Bewegung der Bauch- und Brustkorbatmung. Diese tiefe Zwerchfellatmung stärkt den wichtigsten Atemmuskel, das Zwerchfell, und hilft dir, deine Lunge effizienter zu nutzen. Viele von uns atmen im Alltag eher flach (Stress lässt grüßen), was bedeuten kann, dass die Lungenkapazität gar nicht voll ausgeschöpft wird. Yoga-Übungen fordern dich immer wieder auf: „Atme tief ein… und vollständig aus.“ Das verbessert mit der Zeit deine Lungenfunktion und kann sogar Menschen mit Atemproblemen (wie leichter Asthma oder COPD) helfen, besser mit ihrer Atmung zurechtzukommen. Durch die bewusste Atmung wird dein Blut außerdem optimal mit Sauerstoff versorgt – du fühlst dich wacher und energiegeladener nach dem Yoga. Ein weiterer Effekt: Atmen beruhigt die Nerven. Tiefe Atemzüge aktivieren den Parasympathikus (unseren Entspannungsmodus, wie oben erwähnt). Vielleicht hast du es schon erlebt: Wenn eine Pose anstrengend wird, kannst du durch ruhiges, gleichmäßiges Atmen länger darin bleiben, ohne in Panik zu geraten. Du lernst also, über den Atem Ruhe zu finden. Das Schöne ist, diese Fähigkeit nimmst du mit in den Alltag – zum Beispiel indem du bei Stress erstmal drei lange, tiefe Atemzüge machst. So einfach, so effektiv!

Besseres Gleichgewicht und mehr Koordination

Yoga lässt dich wortwörtlich besser im Gleichgewicht bleiben. Viele Haltungen schulen deinen Gleichgewichtssinn und die Koordinationsfähigkeit. Kennst du zum Beispiel den Baum (Vrikshasana), bei dem du auf einem Bein stehst? Am Anfang wackelt man da oft wie ein Ast im Wind. Aber schon nach einigen Einheiten merkst du, wie du immer stabiler stehst. Warum ist das so? Yoga stärkt die kleinen stabilisierenden Muskeln in Füßen, Beinen und Rumpf, die für Balance sorgen. Gleichzeitig trainierst du deine Propriozeption – das ist die Fähigkeit, die Position deines Körpers im Raum zu spüren. Je öfter du zum Beispiel in eine Balance-Haltung gehst, desto feiner stimmen sich Muskeln und Nerven ab, um dich auszubalancieren. Das Tolle: Ein besseres Gleichgewicht hilft dir nicht nur bei ausgefallenen Yoga-Posen, sondern auch im täglichen Leben – sei es beim Treppensteigen, im Bus stehen oder auf rutschigem Untergrund. Gerade für ältere Menschen ist das Gold wert, denn es kann Stürzen vorbeugen. Aber egal in welchem Alter, du schulst mit Yoga auch deine Koordination: Arme und Beine bewusst bewegen, vielleicht sogar unabhängig voneinander, neue Bewegungsabläufe lernen – all das schafft neue Verknüpfungen im Gehirn. Yoga ist somit auch ein kleines Gehirntraining, das Körper und Geist besser zusammenarbeiten lässt. Und mal ehrlich: Das Erfolgserlebnis, wenn du plötzlich frei stehst im Baum oder die Krähe-Pose ein paar Sekunden halten kannst, ist unglaublich motivierend!

Stoffwechsel anregen und den Körper ins Gleichgewicht bringen

Wusstest du, dass Yoga auch deinen Stoffwechsel beeinflusst? Natürlich ist Yoga keine schweißtreibende Cardio-Einheit wie Joggen, aber es kann dennoch deinen Kalorienverbrauch ankurbeln – vor allem dynamischere Stile wie Vinyasa oder Power Yoga bringen dich ins Schwitzen. Durch das Zusammenspiel von Muskelarbeit und Entspannung kann Yoga helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren. Zum Beispiel wirkt weniger Stress (siehe oben beim Nervensystem) positiv auf Hormone wie Insulin und Cortisol, was wiederum Heißhungerattacken reduzieren und die Einlagerung von Bauchfett bremsen kann. Auch die Verdauungsorgane profitieren: Viele Yoga-Übungen massieren sanft die Bauchorgane – etwa Drehhaltungen (Twists) oder Vorbeugen. Das kann die Verdauung fördern und dafür sorgen, dass Nährstoffe besser aufgenommen und Abfallstoffe zügiger abtransportiert werden. Zudem verbessert Yoga die Durchblutung im ganzen Körper. Bei Umkehrhaltungen wie dem herabschauenden Hund oder einfachen Beinen-hoch-Wand-Posen fließt das Blut mal in ungewohnte Richtungen, was den Kreislauf anregt. Eine gute Durchblutung bedeutet, dass alle Zellen optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und der Lymphfluss (Teil des Immunsystems und “Müllabfuhr” des Körpers) aktiviert wird. Langfristig zeigen Studien sogar, dass Yoga einige Stoffwechselparameter positiv beeinflussen kann – von Blutzucker über Cholesterin bis Blutdruck. Dein Körper kommt so insgesamt in ein gesünderes Gleichgewicht. Und nicht zuletzt: Nach einer Yoga-Stunde fühlst du dich oft erfrischt und energiegeladen, als hättest du deinen inneren Motor einmal durchgepustet. Das motiviert ungemein, dranzubleiben und sich allgemein mehr zu bewegen und gesund zu leben.

Wissenschaftlich belegte Vorteile

Zum Schluss möchte ich noch einen Blick auf einige wissenschaftliche Studien werfen, die die körperlichen Wirkungen von Yoga untermauern. Yoga wird inzwischen weltweit auch in der Forschung ernst genommen – hier ein paar seriöse Untersuchungen und ihre Ergebnisse:

  • Bessere Fitness bei Senioren: Eine systematische Übersichtsarbeit der Universität Edinburgh (2019) zeigte, dass Senioren über 60, die regelmäßig Yoga übten, kraftvoller, beweglicher und balancierter waren als Vergleichsgruppen ohne Yoga. Auch ihre Schlafqualität und subjektive Gesundheit waren signifikant besser. (DOI: 10.1186/s12966-019-0789-2)
  • Gesünderes Herz und Stoffwechsel: Eine Meta-Analyse von 44 Studien mit insgesamt über 3.000 Teilnehmern fand heraus, dass Yoga viele Risikofaktoren für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen verbessern kann. Dazu gehörten u.a. ein niedrigerer Blutdruck und Ruhepuls, günstigere Cholesterinwerte, verbesserter Blutzucker sowie ein geringerer Taillenumfang (weniger Bauchfett). Die Forscher schlussfolgern, dass Yoga ein wirkungsvolles ergänzendes Training für die Herz- und Stoffwechselgesundheit sein kann. (DOI: 10.1016/j.ijcard.2014.02.017)
  • Weniger Stresshormone: Ein Review zu Stress und Yoga (2017) untersuchte körperliche Stressmarker. Das Ergebnis: Yoga- und Achtsamkeits-Interventionen führten zu messbar weniger Cortisol im Blutniedrigerem Blutdruck und langsamerem Herzschlag sowie zu einer erhöhten Herzfrequenzvariabilität (ein Zeichen für Entspannungsfähigkeit). Diese Befunde deuten darauf hin, dass Yoga das autonome Nervensystem ins Gleichgewicht bringt und die Stressreaktion des Körpers abpuffert. (DOI: 10.1016/j.psyneuen.2017.08.008)

Fazit: Wie du siehst, ist Yoga weit mehr als „nur Dehnen“. Es ist ein ganzheitliches Körpertraining, das Kraft, Flexibilität, Haltung, Atmung, Balance und den inneren Ausgleich fördert. Und das Beste: Jeder kann damit anfangen – unabhängig von Alter oder Fitnesslevel. Vielleicht spürst du schon nach der ersten Stunde kleine Veränderungen. Bleib dran und erlebe, wie Yoga deinen Körper Stück für Stück in Bestform und dich in Balance bringt!

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Wer schreibt hier?
Katja Diener
Katja, lizenzierte Yogalehrerin mit zusätzlicher Ausbildung in Yogatherapie, zeigt in ihrem Blog, wie Yoga Körper und Geist in Balance bringt und Wohlbefinden fördert.