Wer in einen Kurs von mir kommt oder eine Einzelstunde bei mir bucht, wird oft von mir hören, dass es sich lohnt die Komfortzone zu verlassen. Diesen herrlich bequemen, gewohnten Bereich, in dem wir uns auskennen, den unser Körper und unser Geist im täglichen Hamsterrad lieben gelernt hat.
Doch was ist die Komfortzone überhaupt und warum lohnt es sich dort auszutreten?
Das Online-Lexikon beschreibt die Komfortzone so:
Die Komfortzone ist ein populärwissenschaftlicher Begriff und wird als jener durch Gewohnheiten bestimmte Bereich definiert, in dem sich Menschen einfach gut fühlen. Die persönliche Komfortzone ist also der Bereich, in dem sich Menschen sicher fühlen, sich wohlfühlen, wobei damit das Umfeld gemeint ist, das man kennt und gewohnt ist. Die Komfortzone endet dort, wo Überwindung oder Anstrengung beginnen und es nicht mehr bequem ist. Ein wesentlicher Teil der Komfortzone sind Gewohnheiten und Rituale, wobei alles, was für einen Menschen unerwartet und neu ist, außerhalb der Komfortzone liegt. Ängste sind dabei ein guter Hinweis, dass man seine Komfortzone verlässt, wobei das den meisten Menschen nicht bewusst wird. Jeder Mensch verfügt über eine individuelle Komfortzone, da die Grenzen, wo das sichere Gefühl aufhört und die Überwindung beginnt, von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sind. Ein Überschreiten dieser Grenze verursacht bei Menschen ein mulmiges Gefühl, weil man das gewohnte Umfeld verlässt, denn so kostet es eine schüchterne Person schon Überwindung, einen fremden Menschen anzusprechen, womit hingegen eine extrovertierte Person damit keine Probleme hat.
Quelle: http://lexikon.stangl.eu/13810/komfortzone/
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Klingt ziemlich gemütlich nicht wahr? Leider ist es auf Dauer auch ein Platz, wo sich Einsamkeit Langeweile, Traurigkeit und Unzufriedenheit breit macht. Wir bleiben beim alten Job, der uns zwar nicht glücklich macht, aber so schön sicher ist. Wir bleiben beim Partner, den wir vielleicht gar nicht mehr lieben, aber der besser ist, als allein zu sein. Wir leben weiterhin ungesund, treiben keinen Sport oder wir gehen nach 2 Jahren immer noch in den Yoga-Anfänger-Kurs, weil wir uns nicht zutrauen einen Schritt nach vorne zu machen. Und warum? Weil alles so vertraut und vorhersehbar ist. Keine bösen Überraschungen, Sicherheit, kalkulierbares Risiko. Das ist ein Instinkt der Lebenserhaltung, der sich schon ins Unermessliche gesteigert hat.
Folglich ist Diskomfort das Ungewisse, Dunkle, Unbekannte. Wir wissen nicht, was uns erwartet. Und ja, das könnte schief gehen. Aber es könnte auch großartig werden, unseren Horizont erweitern. Wir könnten neue spannende Menschen kennenlernen, uns selbst besser kennenlernen und vielleicht den Traumjob finden.
Aber wie tritt man aus dieser Komfortzone aus?
Am besten in kleinen Schritten. Heute ist es der Wecker, der 10min früher klingelt und dir Zeit gibt, den Tag mit Meditation zu starten. Morgen probierst du den nächst schwereren Yogakurs aus. Übermorgen gehst du mal in ein Restaurant, von dem du nichts auf der Karte kennst, verlässt eine negative Umgebung, Freundschaft, Beziehung.
Das Leben außerhalb der Komfortzone ist ständiges Lernen. Neue Menschen, Eindrücke, Sichtweisen. Es hat keine Grenzen und unzählige Möglichkeiten. Und irgendwann merkst du, dass es die Komfortzone gar nicht mehr gibt.
Viel Spaß beim ausweiten deiner Grenzen!
Namasté
Katja