12 x pro Minute, 720 x pro Stunde, 17.280 x pro Tag, 6.307.200 x pro Jahr. Wenn man nun eine Lebenserwartung von 78 Jahren zu Grunde legt, ergeben sich 491.961.600 Atemzüge in einem Menschenleben, also in etwa eine halbe Milliarde.

“Atem ist Leben. Wir können tagelang ohne Nahrung oder Wasser leben, aber man beraube uns des Atems und wir sterben innerhalb von Minuten. Daher ist es erstaunlich, wie wenig Aufmerksamkeit wir im normalen Leben der Bedeutung des richtigen Atmens widmen. Für einen Yogi erfüllt korrektes Atmen zwei Hauptfunktionen:

  • Es bringt mehr Sauerstoff ins Blut und damit zum Gehirn.

  • Es kontrolliert Prana oder die Lebensenergie, was wiederum zur Kontrolle des Geistes führt.

(Quelle http://wiki.yoga-vidya.de/Yoga_Atmung)

Verspannungen einfach wegatmen, geht das? Ja, mit den richtigen Atemtechniken könnt ihr die angespannten Muskeln im Nacken, am Rücken und im Magenbereich schnell lockern. Unsere Atmung ist also ein mächtiges Werkzeug.

Warum die Atemtechnik so wichtig ist

Sind wir gestresst, verschlechtert sich unsere Atmung. Dann atmen wir nicht tief, langsam und entspannt in den Bauch hinein, sondern flach und schnell, vielleicht in den Brustkorb, vielleicht mit hochgezogenen Schultern, vielleicht mit angespanntem Bauch, ungleichmäßig oder mit Unterbrechungen, wenn wir stark abgelenkt sind. Die schlechte Atmung verstärkt den Stress dann weiter, wir atmen noch flacher und verkrampfter – ein Teufelskreis entsteht.

Unter Stress atmen wir also schneller und flacher.

Dies führt dazu, dass:

  • weniger Sauerstoff in den Blutkreislauf und ins Gehirn gelangt
  • sich die Blutgefäße verengen, der Blutdruck und die Herzfrequenz steigen
  • wir uns zittrig fühlen und weiter verspannen

Heute atmen stressbedingt vermutlich deutlich mehr Menschen permanent schnell und flach als ruhig und tief. Babys ausgenommen, die wissen noch, wie es richtig geht. Sie atmen entspannt in ihren Bauch hinein. Und das können wir uns auch wieder zur Gewohnheit machen.

Schritt 1: Wie atme ich momentan?

Um mit dem eigenen Körper in Kontakt zu treten, hilft es, die eigene momentane Atmung zu überprüfen. Das kann zwar auch im Sitzen geschehen, gelingt im Liegen aber deutlich besser.

  • Du kannst Dich dazu auf den Rücken legen,
  • eine Hand auf die Brust und eine Hand auf den Bauch legen,
  • bewusst atmen
  • und beurteilen, ob sich die Hand auf dem Bauch beim Ein- und Ausatmen rhythmisch hebt und senkt, während die Hand auf der Brust sich kaum bewegt. In diesem Fall atmest Du bereits auf eine Weise, die Verspannungen löst.

Schritt 2: Die Verspannung wegatmen

Bist du allgemein angespannt und gestresst, hast nervöse Magen-Darm-Beschwerden? Dann ist die tiefe Bauchatmung die Atemübung der Wahl.

Lege oder setze dich bequem und lege beide Hände auf deinen Bauch. Spüre wie sich deine Bauchdecke einatmend hebt und ausatmend senkt. Verlängere sanft die Atemzüge. Zähle innerlich bis 4 oder 5 bei der Ein- und Ausatmung. Je geübter du bist, desto länger werden die Atemzüge und du kannst bis 8 oder sogar bis 10 zählen.

Du bist vor allem im oberen Rücken verspannt oder hast eine krumme Körperhaltung? Dann ist eher die Brustkorbatmung angesagt.

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • geht es dir vor allem um die Öffnung der Brust, dann lege dich auf den Rücken und lege eine Meditationskissen oder ein dickes aufgerolltes Handtuch unterhalb der Schulterblätter unter den Rücken. Der Kopf liegt mit überstrecktem Nacken am Boden oder auf einem etwas flacherem Kissen. Die Arme legst du angewinkelt zur Seite ab, bis du eine gute Öffnung in der Brust- und Schultermuskulatur spürst. Atme nun tief unterhalb deines Schultergürtels in deinen Brustkorb ein und aus. Auch hier kannst du die Atemzüge zählen und verlängern.
  • Variante 2 für die Dehnung des oberen Rückens, lege dich auf den Bauch und lege ein Kissen, einen Block oder auch ein Buch auf deinen oberen Rücken/ deine Schulterblätter und atme bewusst gegen den Widerstand zwischen deine Schulterblätter. Spüre die Weite und lass immer mehr los.
  • Variante 3: setze dich in den Meditationssitz und lege eine Hand zwischen die Schulterblätter und auf den Brustbein. Atme in beide Hände gleichmäßig ein und aus.

Übe so oft du kannst, auch einfach zwischendurch. Ein paar Minuten täglich können viel verändern und du wirst besser spüren, wenn du in stressigen Situationen flach atmest oder sogar die Luft anhält.

Merke: Wenn es das nächste Mal richtig stressig wird oder du dich über etwas ärgerst: tief durchatmen!

Namasté

Katja