Ist Yoga ein Sport?

Um herauszufinden, ob Yoga ein Sport ist, sollte man Sport zu erst einmal definieren: 

Google tut dies so: 

…”eine der körperlichen Aktivitäten, die man zum Vergnügen, zur Kräftigung des Körpers oder als Wettbewerb betreibt.” 

Klar Yoga ist eine körperliche Aktivität und viele üben es zum Vergnügen aus, um den Rücken stärker zu machen, die Figur zu formen und ja, leider sehen es auch immer noch einige als Wettbewerb. 

Ich selbst bin seit über 10 Jahren Fitnesstrainerin und liebe Sport, liebe es zu schwitzen, mich auszupowern und an meine Grenzen zu gehen. Doch Yoga ist für mich kein Sport. Es geht nicht um Leistung, nicht um Wettkampf, nicht um höher, schneller, weiter. Es geht um dich und um nichts anderes. Es geht um Hingabe, loslassen, sich selbst ablenkungsfrei zu spüren. Sich Zeit zu nehmen, in sich hinein zuhören und dem Körper in jeder Stunde das zu geben, was er braucht. Ehrgeiz ist hier fehl am Platz, eine gewisse Disziplin aber unabdingbar. Wer nur einmal alle zwei Wochen auf die Matte geht, wird dieses Gefühl der Ruhe nicht so tief spüren, wie jemand der mehrmals die Woche oder sogar täglich praktiziert. 

Der Lohn der regelmäßigen Praxis ist ein völlig neues Körpergefühl, Stressresistenz und eine deutlichere Verbindung zu einem selbst. Man spürt besser in sich hinein, kann sich schneller aus stressigen Situationen heraus nehmen und baut stärkere Verbindungen zu seinen Mitmenschen auf. Und viele Vorteile sind denen von regelmäßig ausgeübtem Sport sehr ähnlich: Entspannung, niedrigerer Blutdruck, höheres Atemvolumen, stärkere Muskeln und Gelenke etc. 

Mit einem für mich sehr entscheidenden Unterschied: nirgendwo bin ich mir selbst so nah wie im Yoga. So offen, so verletzlich, aber auch so sehr ich selbst. Yoga ist für mich die tägliche Dosis Lebensfreude, Ruhe und oft auch meine Medizin. 

Namasté

Katja